nachts im museum

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Wir fragen Tatjana Brandes, seit 2016 als Pförtnerin im Landesmuseum Hannover tätig.

Was sind Ihre Aufgaben im Landesmuseum Hannover?
Ich bin für die Sicherheit und den Schutz des Gebäudes, der sich darin befindenden Personen und Objekte zuständig. Die
Aufsichten sind neben der Sicherheitstechnik meine zusätzlichen Augen und Ohren und schreiten ein, wenn es erforderlich ist. Ich verwalte Dienstschlüssel und kümmere mich um die Abwicklung von Lieferungen.

Was ist das Besondere an der Arbeit im Museum?
Als Pförtnerin kenne ich alle Bereiche. Das macht mich sehr stolz und ist eine große Verantwortung. Jeder Tag ist anders und bietet neue Herausforderungen. Auf Grund von Sonderausstellungen entstehen plötzlich Wände wo zuvor keine waren; sogar ganze Räume sind keine Seltenheit. Oft komme ich in den Genuss Objekte zu sehen, noch bevor Mitarbeiter*innen vor Ort sind. Über diese erfährt man dank der Kolleg*innen sehr viel. Die gesamte Arbeit hinter den Kulissen des Museums ist einzigartig.

Haben Sie ein Lieblingsobjekt im Haus?
Als Kind war es die Moormumie, die mich fasziniert hat. Heute ist es tatsächlich das Gebäude an sich. Das Dachgeschoß mit seinen vielen Ecken oder der »Geweihboden« mit seinen Gewölben. Oft stelle ich mir vor, welche Geschichten das Gebäude aus den letzten 117 Jahren erzählen würde, wenn es könnte.

Werden die Dinos in der Nacht wirklich
lebendig?
Abends, wenn alle das Museum verlassen haben, ist hier tatsächlich eine unbeschreibliche Atmosphäre. Fische, welche ich tagsüber nie sehe, kommen aus ihren Verstecken. Unsere Leguane nicken mir zur Begrüßung von ihrem Ast zu. Es würde mich nicht wundern, wenn nach meinem Rundgang die Objekte ihr Eigenleben führen. Nach einem Kaugummi hat mich jedenfalls noch niemand gefragt.

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