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Die Herkunft von ethnologischen Sammlungen aus kolonialen Kontexten steht seit einigen Jahren im Fokus der medialen Aufmerksamkeit. Diese Diskussion wird vor allem durch Forderungen aus den Herkunftsgesellschaften befördert. Eine Notwendigkeit, die Herkunft von kolonialzeitlichen Sammlungen zu erforschen und offenzulegen, wurde in Niedersachsen schon früh erkannt. Am Landesmuseum Hannover wurde das PAESE-Verbundvorhaben entwickelt, das 2018 bis 2022 von der VolkswagenStiftung gefördert wurde.

Im Rahmen des Projekts wurden in acht Teilprojekten ausgewählte Bestände aus sechs niedersächsischen Sammlungen am Landesmuseum Hannover, Städtischen Museum Braunschweig, an der Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen, am Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim, Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg sowie am Ev.-Luth. Missionswerk Hermannsburg untersucht. Dies erfolgte im engen Austausch mit Universitäten in Hannover, Göttingen und Oldenburg sowie in Kooperation mit Expert*innen aus Kamerun, Namibia, PNG, Tansania und Australien.

Ziele des Projekts waren neben der Grundlagenforschung zur Herkunft von kolonialzeitlichen Beständen in den größten ethnografischen Sammlungen in Niedersachsen, die Etablierung eines Dialogs über den künftigen Umgang mit den Objekten. Voraussetzung dafür ist eine möglichst große Transparenz. Hierfür wurde unter anderem eine Objektdatenbank aufgebaut, die 2020 online gegangen ist.

Gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste wurde 2019 der Workshop Perspectives of Transnational Provenance Research in Ethnographic Collections in Germany durchgeführt. Die internationale Abschlusskonferenz Provenance Research on Collections from Colonial Contexts – Principles, Approaches, Challenges fand im Juni 2021 als hybride Veranstaltung mit über 300 Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt statt. Die Ergebnisse wurden 2023 in der Reihe des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen open access veröffentlicht.

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Dieser Artikel wurde verfasst von Patricia Nienhues

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