Julia Krahn ist eine multidisziplinäre deutsche Künstlerin. Sie wurde 1978 in Jülich geboren und wuchs in Aachen auf. Um sich ganz der Kunst zu widmen, brach sie 2001 ihr Medizinstudium ab und zog nach Mailand, wo sie lebt und arbeitet. Ihre Arbeiten werden international ausgestellt, 2023 erhielt sie den Schnell & Steiner Kulturpreis »Kunst und Ethos«.
In ihrer Kunst sucht Julia Krahn nach der Durchlässigkeit des Sehens zwischen der Identität des Künstlers und der des Betrachters. Alltägliche Gegenstände, Symbole, Spuren der Vergangenheit werden durch ihre Fotografien neu definiert. Ihre Arbeiten zeichnen sich daher durch eine fließende Mehrdeutigkeit aus: Vielmehr geht es der Künstlerin darum, die Fragmente eines Geheimnisses und wahrhaft Privaten zu kristallisieren und vom flüssigen in den festen Zustand zu überführen, als nur eine Geschichte zu erzählen oder über den Lauf der Zeit zu berichten. Die Künstlerin forscht nach verlorenen und unausgeglichenen Werten in Gesellschaft, Familie und Religion und richtet ihre Aufmerksamkeit auf Bilder, die an christliche Ikonen erinnern. Sie schafft Bilder, die den Kontrast zu traditionellen Symbolen betonen und arbeitet mit der Inszenierung von Gegensatzpaaren, teilweise auch in Form von Selbstporträts.